Selbststeuerung 1: Resilienz

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Unter Selbststeuerung verstehen wir die Fähigkeit, mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen, mit seinen Stimmungen und Schwankungen in Frieden und dadurch stabil zu sein.

Überprüfen Sie sich selbst. Sind Sie in sich gelassen genug, Phasen der schlechten Laune, emotionale Tiefs, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit auszuhalten? Oder fühlt es sich jedes Mal an, als wäre es Ihnen noch nie schlechter gegangen? Ist Ihnen dies schon aufgefallen? Auch ohne dramatischen Auslöser wie schwere Krankheiten, Unfälle oder ein Beziehungsende gibt es Zeiten, in denen Sie kraft- und antriebslos sind. Phasen in denen Sie einfach nichts auf die Reihe bringen und das Leben schrecklich finden.

Resilienz ist etwas ganz anderes als gefühllos zu sein. Resilienz bedeutet, dass man Erfahrungen macht, dass man fühlt, dass man versagt, dass man sich verletzt. Du fällst. Aber man macht weiter. Yasmin Mogahed

Selbststeuerung hilft Ihnen, diese Zeiten schadloser durchzustehen. Selbstregulation ist die Fähigkeit, mentale und emotionale Zustände auszuhalten und ausgleichend auf die körperlichen Auswirkungen, die daraus entstehen, zu reagieren. Es ist Ihr Geist und Ihr Wissen darum, dass jede schlechte Phase ein Ende findet und jede Talsohle durchschritten werden kann und wird. Pragmatiker, also Menschen, die sich von Ihren Erfahrungen leiten lassen, haben es einfacher. Noch im tiefsten Loch erinnern sie sich an das letzte, noch tiefere Loch. Auch da fanden sie wieder heraus. Weshalb sich also die Haare heute raufen? Es geht in solchen Momenten darum, sich selbst nicht noch tiefer runterzuziehen. Man kann stattdessen einfach geduldig auf das nächste Hoch warten. Neudeutsch heisst diese altbekannte Fähigkeit Resilienz.

Wesentlich alltäglicher erkennen Sie die Kräfte der Selbststeuerung, wenn es um den inneren Faulpelz und den inneren Schweinehund geht. Geben Sie diesen beiden zu leicht und zu oft nach, gewinnen diese die Oberhand und lähmen Sie in Ihrem Tun. Geben Sie den beiden nie nach, und verdrängen Sie Ihr natürliches Bedürfnis nach faulen Zeiten, holen sie diese früher oder später ein und Sie reagieren mit Müdigkeit und fühlen sich schlapp. Selbstregulation heisst also, dass Sie lernen, diese Impulse richtig zu regulieren. Sie benötigen eine Balance zwischen Ihren faulen Anteilen und denjenigen, die aktiv sein wollen. Eigentlich geht es um einen Ausgleich von Selbstkontrolle und Impulsivität.

Wenn es mit der Zeit klappt, sind Sie selbstwirksam geworden. Sie haben eine Wirkung auf sich selbst. Sie können kurzfristige Wünsche nach Befriedigung längerfristigen Vorhaben unterordnen, im Wissen, dass das verschobene Bedürfnis später seinen Platz erhalten soll. Dies ist eine Form der Selbstdisziplin. Wenn Sie dem übersprungenen Wunsch allerdings keine Zeit einräumen, handeln Sie rigid. Rigidität heisst, dass die Selbststeuerung durch zu viel Selbstkontrolle unterdrückt wird. Es ist eine Form der Angst. Weil Sie sich fürchten, wollen Sie einen Zustand, ein Gefühl oder ein Bedürfnis nicht wahrnehmen und unterdrücken es. Sie tun so, als ob es nicht mehr vorhanden wäre, als ob es Ihnen möglich wäre, es ins Unbewusste zu verabschieden. Stellen Sie sich den Aufwand vor, es unten zu halten. Holen Sie dieses unliebe Bedürfnis nach Faulheit, Völlerei, Lust oder Sich-gehen-Lassen besser gezielt hervor. Schenken Sie sich die Zeit zum Faulenzen, zum Zuviel essen, zur Sexualität und zum Sich-gehen-Lassen gezielt, und geniessen Sie es. Sie werden dann auch weniger übertreiben. Ihre Selbststeuerung hilft Ihnen beim Masshalten, ohne dass Sie sich dabei unterdrücken.

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