Oliver de Bono hat zum Thema Perspektivenwechsel das System der Denkhüte entwickelt. Diese Denkhüte helfen dabei, eine Sache, eine Idee oder eine Entscheidung strukturiert aus vielen klar definierten Blickwinkeln zu betrachten.
Stellen Sie sich vor, dass Ihrem Team die unmögliche Frage gestellt wird, wie es den neuen Servicewagen Ihres Elektrounternehmens auf keinen Fall einrichten will. Die Fragestellung, wie der Lieferwagen optimal platzsparend und funktional ausgekleidet werden soll, ist also grundlegend auf den Kopf gestellt und ihr Team soll dabei all die Dinge sammeln, die falsch gemacht werden können. Sie müssen die Perspektive wechseln.
Mit Hilfe der Denkhüte können Sie verschiedene Aspekte einer Sache betrachten, wechseln dabei Ihren Fokus und leuchten etwas kreativ aus. Die Denkhüte sind ein äussert wirksames Hilfsmittel, um selbst Kritiker und Skeptiker ins Boot zu holen. Sie helfen gar den Pessimisten, Vorteile in einer Sache zu erkennen. Eine Diskussion, die nach Denkhüten organisiert ist, macht Spass, ist konstruktiv und verhindert lange Überzeugungsreden von denjenigen, die von Ihrer eigenen Sicht der Dinge überzeugt sind. Mit Hilfe dieser Hüte wird es Ihnen möglich sein, Ihren Vorgesetzen besser zu verstehen. Idealerweise findet eine solche Herangehensweise im Team statt https://blog.nast-leadership.ch/leadership/ist-ihr-team-top/. Sie sind selbstverständlich auch frei, die folgenden Denkhüte im stillen Kämmerlein für sich selbst anzuwenden.
Wenn man einen Menschen richtig beurteilen will, so frage man sich immer: «Möchtest du den zum Vorgesetzen haben?»
Kurt Tucholsky
- Weisser Hut: Was sind die Fakten, sachlich und objektiv? Es geht um Zahlen und Tatsachen. Die W-Fragen helfen Ihnen dabei.
- Roter Hut: Wie sieht die emotionale Seite aus? Lassen Sie Ihren Gefühlen, Ängsten, Befürchtungen und Intuitionen freien Lauf. Dies ist eine nicht logische Betrachtungsweise. Getrauen Sie sich, diese auszudrücken. Was gefällt Ihnen, was stört Sie? Ist es etwas vergessen gegangen?
- Gelber Hut: Betrachten Sie die Sache aus einer optimistischen Haltung heraus. Bleiben Sie dabei logisch. Welches sind die Vorteile, welchen Nutzen wird es haben, was spricht dafür, dass es funktioniert? Gibt es sinnvolle Ansätze, die weiterverfolgt werden können?
- Schwarzer Hut: Sie betrachten die Fragestellung aus der Perspektive eines Richters. Sie denken kritisch und logisch. Sie betrachten die Nachteile einer Idee und mögliche Gefahren. Ihre Fragen sind: Ist das wahr und richtig? Passt dies alles zusammen und fügt es sich ins grössere Ganze ein? Wird es am Ende funktionieren? Wenn nicht, was sind die Gründe? Gibt es Regeln, Glaubenssätzen und Normen, die verletzt werden?
- Grüner Hut: Hier lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Gibt es andere Möglichkeiten und Variationen? Hilft das betrachtete Problem dabei, andere vergleichbare Situationen zu verstehen? Gibt es Anknüpfpunkte, Verbesserungspotential oder Änderungen?
- Blauer Hut: Er dient der Selbstreflexion Ihres Denkens und Fühlens https://blog.nast-leadership.ch/leadership/mit-welchen-fragen-reflektieren-sie-sich-selbst/. Wo stehen Sie jetzt, und wo möchten Sie hin. Sind Teilziele realisiert, und wie sehen die nächsten Schritte aus? Was ist notwendig, um zur Lösung zu gelangen? Haben Sie den Überblick über die Sache, und können Sie ihn zusammenfassen? Fühlen Sie sich angekommen?
In einer entsprechend geführten Teamsitzung ist es wichtig, dass Sie die Teilresultate festhalten und aufschreiben. Sie dienen der Nachbearbeitung und dem Verteilen von notwendigen Arbeiten, Denkaufgaben und zur Informationsbeschaffung.
Wenn Sie diese Methode auf Ihren Vorgesetzen anwenden, können die Fragen wie folgt lauten:
- Was wissen Sie konkret über die Tätigkeit Ihres Chefs, welche Erfolge und Misserfolge sind beweisbar? Was wissen Sie sonst von ihm?
- Wie fühlen Sie sich in der Gegenwart Ihres Vorgesetzten, ist Ihnen seine Präsenz angenehm oder fürchten Sie sich gar?
- Was macht Ihr Teamleiter richtig gut, wofür sind Sie ihm dankbar?
- Was sagt der Richter in Ihnen über seine Fähigkeit, zu führen, Vertrauen aufzubauen, den Teamgeist zu fördern, seine Werte und Bedürfnisse zu artikulieren und gemeinsame Ziele zu realisieren. Ist er fachkompetent und gut organisiert? Seien Sie streng aber seien Sie dies im Wissen darum, dass niemand Superman sein kann.
- Welche Verhaltensweisen haben Sie noch nicht ausprobiert? Wie können Sie ihn überraschen? Wie führen Sie ihn?
- Machen Sie jetzt eine erneute Situationsanalyse. Was denken Sie, wie fühlen Sie sich, wenn Sie an ihn denken? Sind Sie zu einem Resümee fähig? Haben Ihnen die Perspektivenwechsel geholfen?
Vielleicht macht eine Führungsberatung Sinn um Ihre Situation aus neuen Perspektiven zu betrachten: Auf Augenhöhe, Sie und ich ganz persönlich oder online oder zusammen mit Ihrem Team. Rufen Sie an: 079 825 70 38 oder https://www.nast-leadership.ch/home/
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